Osteopathie bei Stillproblemen

Die Macht der Gedanken: Wie unser Leben durch positive Ausrichtung verändern können
24. November 2023
Schulterschmerzen in der Osteopathie
16. Dezember 2023

Das Stillen ist eine wunderbare Möglichkeit, eine enge Bindung zu seinem Baby aufzubauen und es mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Doch leider können viele Mütter auf Stillprobleme stoßen, die das Stillen zu einer frustrierenden und schmerzhaften Erfahrung machen können. In solchen Fällen kann die Osteopathie eine hilfreiche Unterstützung bieten.

Stillprobleme können verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel Saugprobleme des Babys, Schmerzen beim Stillen oder unzureichende Gewichtszunahme. Oftmals liegen diese Probleme in einer gestörten Funktion des Kiefers, des Gaumens oder der Zunge begründet. Hier setzt die Osteopathie an.

Die osteopathische Behandlung zielt darauf ab, Blockaden zu lösen und die natürliche Funktion dieser Bereiche wiederherzustellen. Durch sanfte manuelle Techniken können Spannungen und Einschränkungen im Gewebe gelöst werden, was das Stillen erleichtern und Schmerzen reduzieren kann.

Hier sind einige therapeutische Beispiele:

Mobilisation: Durch sanfte manuelle Techniken kann der Osteopath die Gelenke im Kieferbereich mobilisieren, um eingeschränkte Bewegungen zu verbessern. Dies kann helfen, die Saugfähigkeit des Babys zu optimieren.

Weichteiltechniken: Der Osteopath kann auch spezielle Techniken verwenden, um Verspannungen und Verklebungen im Gewebe rund um den Kiefer, den Gaumen und die Zunge zu lösen. Dadurch wird die Beweglichkeit verbessert und das Stillen erleichtert.

Craniosacrale Therapie: Diese sanfte Technik konzentriert sich auf den Schädel (Cranium) und das Kreuzbein (Sacrum). Durch sanften Druck und Manipulation können Spannungen im craniosacralen System gelöst werden, was sich positiv auf die Funktion des Kiefers, des Gaumens und der Zunge auswirken kann.

Muskelentspannung: Der Osteopath kann gezielte Techniken anwenden, um die Muskulatur im Kieferbereich zu entspannen. Dies kann helfen, Schmerzen beim Stillen zu reduzieren und eine bessere Saugbewegung zu ermöglichen.

Beratung und Übungen: Neben den manuellen Techniken kann ein Osteopath auch Ratschläge geben und Übungen empfehlen, um die Funktion des Kiefers, des Gaumens und der Zunge zu verbessern. Dies kann beispielsweise das Training der Zungenmuskulatur oder das Anpassen der Stillpositionen umfassen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die osteopathische Behandlung individuell auf die Bedürfnisse der Mutter und des Babys abgestimmt wird. Ein erfahrener Osteopath wird eine umfassende Untersuchung durchführen, um die Ursachen der Stillprobleme zu identifizieren und dann die geeigneten Techniken auswählen, um eine Verbesserung zu erzielen.

Das Zungenband, auch als Frenulum linguae bezeichnet, ist ein kleines Bändchen, das die Unterseite der Zunge mit dem Boden des Mundes verbindet. Die Anatomie des Zungenbands kann von Baby zu Baby variieren. Einige Babys haben ein kurzes oder straffes Zungenband, während andere ein längeres oder flexibleres haben. Ein zu kurzes oder straffes Zungenband kann die Beweglichkeit der Zunge einschränken und somit die Saugfähigkeit des Babys beeinträchtigen. Beim Stillen spielt die Zunge eine entscheidende Rolle. Das Baby muss in der Lage sein, die Brustwarze richtig zu umschließen und einen Vakuumverschluss herzustellen, um Milch aus der Brust zu saugen. Eine gute Beweglichkeit der Zunge ist daher wichtig. Ein zu kurzes oder straffes Zungenband kann dazu führen, dass das Baby Schwierigkeiten hat, die Zunge ausreichend nach vorne zu strecken. Dadurch kann es nicht richtig an der Brustwarze saugen und möglicherweise nicht genug Milch aufnehmen. Dies kann zu Schmerzen und Verletzungen bei der Mutter führen und das Stillen insgesamt erschweren. Wenn Probleme mit dem Zungenband vermutet werden, sollte eine Untersuchung durch einen Facharzt oder einen Laktationsberater erfolgen. Sie können beurteilen, ob das Zungenband tatsächlich ein Problem darstellt und ob eine Frenotomie empfohlen wird. Bei einer Frenotomie wird das Zungenband durchtrennt, um die Beweglichkeit der Zunge zu verbessern. Dieser Eingriff wird in der Regel ambulant und unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Es ist ein relativ einfacher und schneller Eingriff. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jedes Baby mit einem kurzen oder straffen Zungenband Probleme beim Stillen haben muss. Manche Babys können trotzdem effektiv saugen und ausreichend ernährt werden. Daher sollte immer eine individuelle Bewertung vorgenommen werden. Insgesamt kann das Zungenband einen Einfluss auf die Saugfähigkeit des Babys haben. Wenn Probleme auftreten, sollten sie frühzeitig erkannt und behandelt werden, um eine erfolgreiche Stillbeziehung zwischen Mutter und Baby zu ermöglichen.

 

Hat mein Baby ein verkürztes Zungenband? Mehr Infos findest du hier. Weiterlesen

 

https://www.osteokompass.de/wissen-news—2574

Quelle Bild: Adobe Express

Online Termine buchen