Der Artikel im Ärzteblatt beschreibt einen besorgniserregenden Trend: Nach dem Ende des Lockdowns stieg die Zahl der psychiatrischen Notfälle bei Kindern und Jugendlichen deutlich an. Diese Entwicklung wirft ein Licht auf die tiefgreifenden Auswirkungen, die die Pandemie auf das Nervensystem und die emotionale Entwicklung junger Menschen hat.

Die Bedeutung des Nervensystems in der kindlichen Entwicklung

Das Nervensystem spielt eine entscheidende Rolle in der kindlichen Entwicklung. In den ersten Lebensjahren und bis ins Jugendalter hinein befindet sich das Gehirn in einem intensiven Wachstums- und Reifungsprozess. In dieser Zeit werden neuronale Verbindungen gebildet und gestärkt, die die Grundlage für kognitive Fähigkeiten, emotionale Regulation und soziale Interaktionen bilden.

Stress und Unsicherheit, wie sie während der Pandemie und des Lockdowns weit verbreitet waren, können die Entwicklung des Nervensystems erheblich beeinträchtigen. Chronischer Stress führt zu einer Überaktivierung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA-Achse), was langfristige negative Auswirkungen auf das Gehirn und die psychische Gesundheit haben kann. Kinder sind in dieser Hinsicht besonders vulnerabel, da ihr Nervensystem noch in der Entwicklung begriffen ist.

Die Rolle der emotionalen Bildung

Emotionen spielen eine zentrale Rolle in der kindlichen Entwicklung. Kinder lernen, ihre eigenen Gefühle zu erkennen und auszudrücken, sowie die Emotionen anderer zu verstehen und darauf zu reagieren. Dies ist ein fundamentaler Bestandteil der sozialen und emotionalen Kompetenz.

Während des Lockdowns waren viele Kinder von sozialen Interaktionen abgeschnitten, die für die emotionale Bildung essenziell sind. Der Mangel an physischen Kontakten und der Rückzug ins häusliche Umfeld erschwerte es vielen Kindern, wichtige emotionale Erfahrungen zu machen und zu verarbeiten. Es ist daher umso wichtiger, dass Eltern und Betreuer aktiv daran arbeiten, Kindern zu helfen, ihre Emotionen zu erkennen und zu verstehen.

Unsere Erfahrungen in der Kinderosteopathie

In unserer osteopathischen Praxis in Backnang erleben wir täglich, wie wichtig die Unterstützung des Nervensystems und die emotionale Bildung für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern sind. Viele Eltern bringen ihre Kinder zu uns, weil sie nach Wegen suchen, um die durch den Lockdown und andere Stressfaktoren verursachten emotionalen und physischen Belastungen zu lindern.

Wie Osteopathie helfen kann

Die Osteopathie bietet einen ganzheitlichen Ansatz zur Unterstützung des Nervensystems und der emotionalen Gesundheit. Durch sanfte manuelle Techniken können wir Spannungen im Körper lösen und die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren. Dies kann besonders bei Kindern dazu beitragen, Stress abzubauen und das Nervensystem zu beruhigen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt unserer Arbeit ist die Förderung der Körperwahrnehmung und der emotionalen Achtsamkeit. Wir helfen Kindern, ein besseres Verständnis für ihren eigenen Körper und ihre Emotionen zu entwickeln. Dies kann ihnen helfen, besser mit Stress umzugehen und ihre emotionalen Reaktionen besser zu regulieren.

Fazit

Die Pandemie hat deutlich gemacht, wie empfindlich das Nervensystem und die emotionale Entwicklung von Kindern auf Stress und Veränderungen reagieren. Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft und insbesondere als Eltern und Betreuer, die emotionale Gesundheit unserer Kinder ernst nehmen und aktiv unterstützen. In unserer osteopathischen Praxis sehen wir täglich die positiven Auswirkungen, die eine ganzheitliche, unterstützende Behandlung auf das Wohlbefinden von Kindern haben kann. Durch die Kombination von osteopathischen Techniken und emotionaler Bildung können wir dazu beitragen, dass Kinder gestärkt und resilient aus diesen herausfordernden Zeiten hervorgehen.

Quelle:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/153397/Ende-des-Lockdowns-fuehrte-zu-Anstieg-von-psychiatrischen-Notfaellen-bei-Kindern

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